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"Sprechender Sprachatlas" soll Bayerisch retten

Augsburg - Der Roosmuggen und Merl sind vom Aussterben bedroht.
Setzen sich für den Erhalt der bayerischen Sprache ein: Die Musikkabarettistinnen haben dafür den Preis des
Setzen sich für den Erhalt der bayerischen Sprache ein: Die Musikkabarettistinnen haben dafür den Preis des "Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte" bekommen.

Damit alte Wörter wie diese und ihre regionalen Aussprachen erhalten bleiben, haben Sprachwissenschaftler Hörbeispiele des bayerischen Dialekts in einem “Sprechenden Sprachatlas“ zusammengefasst. “Er soll die Vielfalt des Dialekts darstellen und das Bewusstsein für etwas schaffen, das langsam verschwindet“, sagt der Allgäuer Dialektforscher Manfred Renn.

Der 60-Jährige aus Füssen war in ganz Bayern unterwegs, um Tonaufnahmen von gesprochenem Dialekt zu machen. Das Ergebnis ist vom 2. Dezember an auf den Internetseiten der Bayerischen Staatsbibliothek zu hören. Der “Sprechende Sprachatlas von Bayern“ basiert auf dem Ende 2005 im Deutschen Taschenbuch Verlag erschienenen “Kleinen Bayerischen Sprachatlas“. Das Werk des Augsburger Professors Werner König und seines Kollegen Manfred Renn bietet einen Überblick über die Vielfalt der Dialekte Bayerns. “Es ist wissenschaftlich fundiert, aber trotzdem auch für den Laien gut verständlich“, sagt Stephan Kellner von der Bayerischen Staatsbibliothek.

Die hörbare Version dieses Buches wird als kostenloses Online-Angebot im Internetportal Bayerische Landesbibliothek Online (BLO) aufgenommen. Mit einfachen Mausklicks auf eine Landkarte sind nach Kellners Angaben die jeweiligen Dialektversionen verschiedener Begriffe abrufbar. “Die unterschiedlichen Aussprachen des gleichen Wortes innerhalb einer Region sind teilweise enorm.“ Finanziert wurde das Projekt vom Bayerischen Wissenschaftsministerium.

Nach einem einheitlichen Fragenkatalog ließ sich Renn die Dialektwörter mündlich vortragen, die im “Kleinen Bayerischen Sprachatlas “ schriftlich festgehalten sind. Wie vielfältig der bayerische Dialekt ist, zeigt sich laut Renn etwa an dem Begriff “Kleidung“. Während die Altbayern dazu “Gwand“ und die Schwaben “Häß“ sagen, sprechen die Unterfranken von “Glääder“, die Menschen zwischen Bayreuth und Hof von “War“ und diejenigen im Pegnitzer Raum von “Montur“.

Renn reiste einen Sommer lang im Auftrag der Bayerischen Staatsbibliothek durch Bayern, um Stimmen aufzunehmen. Aus 70 Orten des Freistaats stellte er eine umfangreiche Tondokumentation zusammen. “Ich habe mir die Orte so ausgesucht, dass jedes Dialektgebiet in Bayern vertreten ist.“ Auch die Regionen, in denen sich bereits andere Dialekte ins Bayerische mischen, habe er besucht. “In Aschaffenburg zum Beispiel fließt das Hessische mit ein, im nördlichen Oberfranken ist es das Thüringische und im Allgäu das Alemannische.“

Als Interviewpartner wählte der Wissenschaftler ortsansässige Einwohner zwischen 60 und 70 Jahren aus. “Von Generation zu Generation geht sprachliches Wissen verloren. Junge Leute kennen zum Teil die alten Begriffe aus der Landwirtschaft gar nicht mehr“, begründet Renn das hohe Alter der Auserwählten. Zudem habe er Männer und Frauen gesucht, die den Dialekt vorzugsweise schon von ihren Eltern oder Großeltern gelernt haben. Bei der Suche nach geeigneten Personen habe er Hilfe von den Gemeinden bekommen. “In zwei Fällen hat der Bürgermeister gleich selbst mitgemacht.“

Der Allgäuer ist mit dem Ergebnis seiner Tondokumentation und der Aufbereitung durch das Team um Professor König sehr zufrieden. “Es ist eine Art Sprachmuseum entstanden.“ Zudem erhofft sich Renn durch die wissenschaftliche Untersuchung gesprochener Mundart, dem Dialektverlust in Bayern entgegenzuwirken. “Wir wollen den Menschen zeigen: Wenn sich sogar die Wissenschaft damit beschäftigt, kann Dialekt so schlecht nicht sein.“

Quelle: DPA

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01.12.08 meint tex (anonym)

bayrisch sollte in bayrischen schulen pflichtfach werden

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