Das Innviertel ist seit 1779 nicht mehr Teil Bayerns, die Gemeinsamkeit in der Mundart ist nach wie vor unverkennbar. Allerdings sieht der bodenständige Teil unserer Ex-Landsleute die kulturelle Identität bedroht, hochdeutschartiger Einheitsbrei aus dem preußischen Norden schwappe zusehends ins Mutterland der Lederhosen über. Der Abwehrkampf vor unserer Haustür hat längst auf mehreren Ebenen begonnen. Bayern-Jungpolitiker fordern „Nikolaus und Christkind statt Weihnachtsmann!“ Die Initiative „bairisch reden“ ruft auf, sich nicht zu scheuen, die jeweils einheimische Sprache zu benutzen: Daheim, unterwegs, in der Arbeit, im Geschäft, in der Bank.
Des Hochdeutschen mächtig zu sein, ist unbestritten von Vorteil. Die Mundart als Teil der eigenen Kultur zu beherrschen, ist ebenso wichtig. Das eine schließt das andere nicht aus. Urlauber aus dem Norden Deutschlands beispielsweise suchen das Ursprüngliche. Finden sie es in Bayern nicht mehr, sind sie bei uns im Innviertel gut aufgehoben. Sollen sie ruhig Brötchen bestellen – bei uns bekommen sie weiterhin Semmeln.
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