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ARTIKEL |
vom
02.09.2009
Krone-Schmalz: Meine Liebe zum Bayerwald
TV-Journalistin schwärmt
in ihrem Buch „Privatsache“ von ihrer Kindheit in Lam - Wichtige
Wurzeln für die spätere Karriere
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Mehr als ein halbes
Jahrhundert liegen zwischen dem Kinderbild und dem
Buch-Porträt. Aus dem Mädchen, das vor dem Haus ihrer
Großeltern in Lam steht, ist die bekannte TV-Journalistin
Gabriele Krone-Schmalz geworden. Den Bubikopf aus Kinderzeiten
hat sie, herzförmig abgewandelt, zum Markenzeichen gemacht.
(Foto: privat)
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Von Eva
Fischl Passau. Der Osser ist für Gabriele Krone-Schmalz
mehr als nur ein Berg. Es ist ihr Berg. Der Berg ihrer Kindheit und
ein Symbol für das, was ihr im Leben wichtig ist. Dass ihr geliebter
Osser, 1293 Meter hoch, neben dem König des Bayerwalds, dem Großen
Arber, um 163 Meter „abstinkt“, machte sie als Kind wütend. Das hat
sich Gabriele Krone-Schmalz, die am 9. November ihren 60. Geburtstag
feiert, gemerkt und als eine von vielen kleinen Anekdoten in ihr
neues Buch „Privatsache“ eingebaut. Gestern Abend stellte sie die
Textsammlung mit autobiografischen Zügen in München vor. Darin
zieht die bekannte Fernsehfrau mit dem markanten Bubikopf Bilanz. Es
geht um Erfahrungen, Einsichten, Träume und geplatzte Illusionen,
die ein Leben als Journalistin und Auslandskorrespondentin in Moskau
so mit sich bringt, aber auch um Wurzeln, Heimat, „Seelendinge“. So
ein Seelending ist ihre Kindheit im Bayerischen Wald, dem Zuhause
ihrer Mutter. In Lam, damals noch Niederbayern, ist Gabriele
Krone-Schmalz 1949 zur Welt gekommen. Dem Ort und den Menschen, die
sie geprägt haben, widmet Krone-Schmalz auch ein ganzes Kapitel.
„Das war mir wichtig“, sagt sie im Gespräch mit der PNP.
Kontakt zu Verwandten und Schulfreundinnen
Das sind ihr Lam und der Bayerische Wald heute noch immer. „Nach
meiner Rückkehr aus Moskau war ich jedes Jahr dort. Nun gibt es
schon länger eine Pause, aber ich will dringend wieder hin. “ Auch
wenn das Haus ihrer Großeltern längst neue Besitzer hat, leben dort
„viele liebe Menschen“, Verwandte, Schulfreundinnen. Und dann steht
dort der Osser. Warum ausgerechnet dieser Berg? „Der Osser hat eine
Form, wie ein Berg für ein Kind aussehen muss“, sagt Krone-Schmalz.
„Und ich verbinde mit ihm so viele positive Erinnerungen, an die
lieben Großeltern, ans Schwammerl suchen.“ Den Waidler-Dialekt hat
die Weitgereiste nicht verlernt. „Des is hoid mei Woid“, lacht sie.
Der sei da ganz tief drinnen eingepflanzt. Fühlt sie sich denn
auch als Waidlerin? „Bestimmte Wesenszüge, die man den Waidlern
nachsagt, habe ich sicher. Ich bin ein sturer Hund mit
Bodenhaftung.“ Verklären will sie den Landstrich allerdings auch
nicht. Sie sei froh, dass ihr Geburtsort nicht ihr Lebensmittelpunkt
geworden sei. Es seien doch Widersprüchlichkeiten, die das Leben
spannend machen. Dass Krone-Schmalz den journalistischen Weg
eingeschlagen hat, verdankt sie auch ihrem liberalen Elternhaus in
Köln. Dem viel zu früh verstorbenen Vater, ein Konzertmeister, der
ihr die Liebe zur musischen Bildung und vor allen Dingen Toleranz
vorlebte. Dass aus Gabriele Krone-Schmalz eines Tages die erste
Fernsehfrau in Moskau werden sollte, deren Analysen zum
Zusammenbruch des Sowjetreichs gefragt waren, hat das nicht auch mit
ihrer Kindheit am sprichwörtlichen Ende der damaligen Welt zu tun?
„Ich habe mich oft gefragt, woher diese Russland-Liebe kommt. Das
hat sicher auch etwas mit der Prellbock-Situation zu tun. In Lam war
die Grenze. Mich trieb die Neugier: Was liegt dahinter? Mit der
Ideologie des Kalten Kriegs habe ich mich nie zufrieden gegeben. Ich
wollte den Dingen auf den Grund gehen.“ Das hat Gabriele
Krone-Schmalz in ihrem Berufsleben auch gemacht. Ob als Frontfrau
der ARD-Sendungen „Monitor“ und „Kulturweltspiegel“ oder als
mehrfache Buchautorin, die die Lage in Russland oder das
deutsch-russische Verhältnis präzise und ohne Scheuklappen
analysiert.
Von Jugendträumen und späteren Niederlagen
Zum 60. Geburtstag nun nimmt sich Krone-Schmalz Zeit, ihre Arbeit
und auch sich selbst zu reflektieren. Sie veröffentlicht Texte, die
sie bereits als 14-Jährige verfasst hat, geht ungeschminkt mit dem
Journalismus von heute ins Gericht und verrät darüber auch
persönliche Niederlagen. Doch ganz privat ist „Privatsache“ nun auch
wieder nicht. Dort, wo es über ihren Mann Lothar Schmalz oder andere
ihr nahestehenden Menschen geht, bleibt Krone-Schmalz vage. „Ich
habe natürlich eine Grenze gezogen. Bei mir lasse ich eine gewisse
Nähe zu, aber wer bin ich denn, Intimes von anderen Menschen preis
zu geben?“ Gibt es irgendetwas, das Gabriele Krone-Schmalz, die
inzwischen freischaffend tätig ist, noch ausprobieren will, hat sie
noch einen Traum? „Ich will nicht satt klingen, aber da gibt es
keine Wünsche. Außer mehr Ruhe und mehr Zeit.“ Der
Terminkalender ist es auch, der sie daran hindert, Anfang Oktober zu
einem Klassentreffen nach Lam zu fahren. „Liegt ja nicht gerade auf
dem Weg. Und wenn ich komme, dann will ich länger als einen Tag
bleiben.“ Das soll spätestens im nächsten Frühsommer der Fall sein.
Und dann taucht da doch noch ein Wunsch auf: „Ich will in meiner
Gegend mein Kindheits-Kapitel zum Besten geben.“ Sozusagen ihre
öffentliche Liebeserklärung an den Bayerischen Wald.
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