«Mein Freund, der Kaspar, gab damals den Anstoß», erzählt
Ried. «Mehrere übernahmen dann zusammen die Verantwortung.»
Eine davon ist Clara Rothärmel, laut Ried «die beste hier
lebende Mundartautorin». Auch die fast 90-Jährige steht heute
auf der Modeonbühne, neben Waltraud Mair, Johanna Hofbauer
oder Ludwig Hindelang. Für die Gala heute Abend gibt es nur
noch sehr wenige Einzelkarten.
«Mundart nicht verleugnen»
Ried und Waltraud Mair betonen, wie wichtig es ist, die
Mundart als «Identität der Heimat» nicht zu verleugnen. Es
gebe «nichts Peinlicheres als Leute, die versuchen,
Hochdeutsch zu sprechen, obwohl sie kaum über ihre Dorfgrenzen
hinauskommen», sagen sie. In der Schule und den Medien werde
eh das Hochdeutsche vermittelt. «Da sollen die Leut wenigstens
zuhause ihre Sprache sprechen», so Ried.
Zum Glück sei der Dialekt aber wieder im Kommen, was man
daran sehe, dass bei Mundartveranstaltungen immer mehr jüngere
Leute im Publikum säßen, meint Waltraud Mair. Mit Mair und
zwei anderen Mundartautoren aus dem mittleren Landkreis
Ostallgäu sprachen wir über Dialekt und Dichtung.