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Kulturarbeit - 19. Februar 2010 - Thomas Glahn

Alle zwei Wochen stirbt eine Sprache

In Deutschland sind 13 Sprachen bedroht. Zum Internationalen Tag der Muttersprache erinnert die UNESCO an Sprache als Ausdruck kultureller Indentität.


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Von den rund 6.000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, ist nach Einschätzung der UNESCO die Hälfte vom Aussterben bedroht, alle zwei Wochen stirbt eine Sprache aus. Sprachwissenschaftler diskutieren dazu aktuelle Entwicklungen auf einem Symposium, das am 21. und 22. Februar am Sitz der Organisation in Paris stattfindet.

In der 2009 aktualisierten Ausgabe des Atlas der bedrohten Sprachen listet die UNESCO rund 2.500 Sprachen nach Name, Bedrohungsgrad und Region – darunter sind auch 230 Sprachen, die seit 1950 ausgestorben sind. Der Atlas zeigt, dass 572 Sprachen vor allem in Nord- und Südamerika, Südostasien, Ozeanien und Afrika akut vom Aussterben bedroht sind.

Allein in Deutschland sind danach derzeit 13 Sprachen gefährdet. Nordfriesisch und Saterfriesisch zählen zu den am stärksten bedrohten Sprachen. Aber auch Bairisch, Sorbisch und Jiddisch werden von immer weniger Menschen gesprochen.

Vielfältige Gründe haben die Experten für das Aussterben von Sprachen ausgemacht: Kriege und Vertreibungen gehören ebenso dazu wie Migration und Vermischung der Sprachen. Mit dem Verschwinden einer Sprache gehe ein kulturelles Erbe von Gedichten über Legenden bis zu Sprichwörtern und Scherzen verloren.

Der Internationale Tag der Muttersprache ist seit 2000 ein UNESCO-Gedenktag zur "Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit". Er macht vor allem auf die Sprachen aufmerksam, die von nur noch weniger als 10.000 Menschen gesprochen werden. Die UNESCO versteht Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern auch als kulturelles Erbe und Ausdruck kultureller Identität.


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