Dialektimitation hilft eigenem Verständnis
Patti Adank von der Universität Manchester erfand gemeinsam mit Psychologen von der Universität Nijmegen in den Niederlanden einen neuen Dialekt, indem sie Vokale einzelner niederländischer Wörter durch andere ersetzten. Aus "Ball" wurde so beispielsweise "Bell".
Die Studie "Imitation Improves Language Comprehension" ist im Journal "Psychological Science" erschienen.
Dann spielten sie freiwilligen Testpersonen hundert Sätze im fremden Dialekt vor und stellten ihnen unterschiedliche Aufgaben: Einige sollten die Sätze - inklusive Imitation des Dialekts - nachsprechen, andere nur zuhören, wiederum andere das Gehörte im eigenen Dialekt wiederholen. Danach wurde überprüft, wie gut die Testpersonen das Gesagte verstanden hatten.
Imitation hilft
Es zeigte sich, dass jene Personen inhaltlich am meisten mitgenommen hatten, die den künstlichen Dialekt wiederholten, ihn sich also ein Stück weit zu eigen machten. Die Forscher schließen daraus, dass die unbewusste Angleichung in der Sprache, die man in vielen Gesprächen beobachten kann, nicht nur der Höflichkeit, sondern auch dem Egoismus entspringt.
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