Bitte
vergessen Sie nicht, daß in Bayern die bairische Sprache unser ältestes und
edelstes Kulturgut ist. Bairisch ist auch die Muttersprache in Österreich und
Südtirol.
Es gibt keine bairische Identität ohne unsere Sprache mit ihrem Reichtum an Dialekten
Wieso Magister Armin Höfer, der bekannte Verfechter des
Südhochdeutschen, ausgerechnet dem Duden, einem notorischen Verfechter einer
norddeutschen Sprachdominanz, einen Persilschein in dieser Frage ausstellt,
bleibt mir ein Rätsel. Hat er höhere Einsichten oder neuere Belege? Die Zunft
der akademischen Indo- Germanisten jedenfalls ist über die pangermanistische Grundanschauung
des frühen 19. Jh. nicht hinaus gekommen. Sie sehen in den Dialekten nur
Verfallsprodukte des Germanisch-Urdeutschen. Weiter führt aber nur die
Einbeziehung des Dialekts in seiner mündlichen Tradition (Mundart), die die
Sprachentwicklung oft treuer wiedergibt als die schriftliche (Schriftart).
Schon Schmeller hat vermutet, dass bei dem Wort “Bub(e)“ mehrere Wurzeln
zusammengewachsen sind. Das ist in einer Volkssprache nicht ungewöhnlich. So
geht “Bua“ auf die lateinischen Wörter: puer, pûbes, pûpus‚ pûpillus zurück. Es
gehört nicht viel Phantasie und nicht viel gelehrtes Wissen dazu, sich die
Abwandlung der Wörter in der germanischen Lautverschiebung und ihre
vulgärlateinisch - altbairische Anpassung vorzustellen.