Remaraweng Boarisch

Aussprache, Orthographie und Merkmale

Wucherlaute - Sprossvokal

Einschiebungen um Aussprache zu erleichtern

Sprossvokale sind Laute, die Wörter eingeschoben werden, um die Artikulation der
Liquidlaute >r<, >l< und >b<

zu erleichtern bzw. um diese zu erhalten.


In der Konsonantenkombination >rt< wird das r zum Reibelaut >ch< verändert, z.B. fẹrteg, ähnlich bei >rg<, >lk<, >lch<.

Auf dem Mundartgebiet, das heute als das Mittelbairische  gilt, wurde zwischen rund >r< und >b< in althochdeutscher (ahd. ca. 750-1050) Zeit ein Wucherlaut (auch Sprossvokal genant) entwickelt.
.

 

 

mit Wucherlaut

Schriftdeutsch

Årawacht

Arbeit

aröm / arem / arim

arm

Bacht

Bart

Bäreg, Berig / Beareg

Berg

Büüli

Bilch (Synonym für "Siebenschäfer"

Darm

Darm (Gedarm)

Dorif

Dorf

durich

durch

(daher Bairisch auch duich, duri)

Fårib

Farbe

fechteg

fertig

feribn

färben

folen

folgen

morigen

morgen

Gårim

Garbe

Gweleb

Gewölbe

Hächts

Herz

hareb
(mhd hærwe)

haribm / harbm / harem

(beleidigt)

ärgern

harim

härmen (sich)

Herrist / Hiarest / Herest / Hörwist

(ahd. herbist;
mhd. herbest)

Herbst

Kira(cha)

Kirche

Khoreb / Korib / Khurib

Korb

määra

mehr

Mårik

Markt

Mule

Milch

morigen

morgen (mehr)

(daher Bairisch auch moring, moing)

Schärim

Scherbe

stirebst

(schdiarebst)

stirbst

sterbin, stärim, steröm, steröm

 

åsterim

sterben (ahd. sterban)

 

absterben

Sturim

Sturm

Tulipan

Tulpe

Turim

Turm

vodärim

verderben

Woareb

(Sensenstiel,
mhd. warp = Drehung, Wendung, verw. mit
werfen” vgl. "Warpdrive", "Warpkern", "Warpantrieb"!)

Wal / walign

unbestimmte Zeitspanne

wårim / warem / worem

warm

Wurim. Wårim

Wurm

 

 

 

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Seite zuletzt aktualisiert am 11. Oktober 2012

 

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