Remaraweng
Boarisch |
Wortschatz - Gerüche |
Auf
Bairisch „stinkt’s nicht nur“ Geruchsbezeichnungen in
bairischer Mundart |
Die bairische Sprache bietet eine unwahrscheinliche Vielfalt an Ausdrucksweisen im Vergleich zu dem häufig einfallslosen und monotonen Nordhochdeutschen. So finden Sie im Bairischen eine
nahezu unbeschränkte Palette an Ausdrücken zur Beschreibung von Gerüchen. Die Nase schmeckt viel mehr als die Zunge, und nur weil etwas riecht, heißt nicht, dass es stinkt oder ein Gestank von sich gibt. |
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Geruchsbeschreibung |
es riecht oder schmeckt nach... |
blechelt (blecheln) |
Blech / Metall |
bockelt (bockeln, bockern) |
nach einem Bock |
brandelt (brandeln) |
etwas Verbranntes oder Rauch |
brenzlich (brenzeln) mhd. brennetzen |
Brand, etwas Verbranntes |
brunzelt (= soacheln) (brunzeln) |
Urin |
dampfelt, dami, damig, dadamt (dampfln, dampfeln) |
feucht-warmem
Raum, muffig, feucht, schimmlig |
eiselt (eisln, eiseln) |
Eisen, Metall |
fetzalant / fetzlat (fetzalantn, fetzan) |
abgestandenem Harn |
fischelt (fischln, fischeln) auch fischinzen |
Fisch
(aber frische Fische fischeln nicht!) |
goaßelt (goasseln, goaßeln, geißeln, goisseln) |
Geißen |
(graweln, gráwen (zu "grab" = grau) |
feuchten, ungewaschenen Kleidungsstücken (modrig) |
grealt / greandelt (grealn, "grüneln") auch grüninzen |
frischgemähtem Gras (nach der Mahd) oder den Geschmack unreifer Früchte |
hundelt (hundeln) |
Hunde (Bair. Hund) |
kaaselt (kaasln, kaaseln) |
Käse (Bair. Kaas) |
knofelt (knofln, knofeln) |
Knofel (Knoblauch) |
lettelt (lettln) [Letten
(m.) 1. ‘Lehm, Lehmerde, Ton, Tonerde, schwerer Boden’ 2. ‘Kot Dreck‘, Im
Bergbau ist Letten eine gute, öfters erzhaltige Bergart,
von weißer, grauer, gelber oder schwarzer Farbe ahd. letto, mhd. lette, |
Letten (Lehm, Bair. da Lettn) Z.B. Karpfen aus einem lehmigen Fischteig können einen ‚lettelnden‘ Beigeschmack haben, also nach Lettn riechen und schmecken. „Der Fisch lettelt“ heißt, dass er erdig, nach Schlamm und nicht gut schmeckt. |
maunkelt (maunkln) |
über wegen Feuchtigkeit |
miachtelt (miachtln) [von Verb müchzen (wie muchen, müchen, mücheln oder müchenzen) = schimmelig riechen; (Beispiele
vom Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm: muchen, müchen, mücheln
– „einen modrigen geruch von sich geben, nach
Schimmel oder moder riechen, wie Waren die lange in
dumpfer Luft eingeschlossen sind“ müchenzen - wann der Haber, Heu oder Stroh an einen feuchten Ort gelegen, davon solche Fütterung müchenzend und schmeckend wird“] |
übel, nach Schweiß oder Schimmel, z.B. nassem Fell oder nasse Wäsche, die nach langsam schimmelt |
modert (modln, modeln) |
einem feuchten Keller, einer Gruft |
muffelt (= grawln), müachtln / miachtln / mualn |
feuchten, ungewaschenen Kleidungsstücken (modrig) oder im Keller |
odelt (odeln) |
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oidelt (oideln) |
nach alten Leuten |
oidbachart ("altgebacken") (oidbachern) |
wie im Tischschubladen oder im Schrank |
pechlts / pechalts (pecheln) |
nach Pech (auch harzen, d.h. die Fichtenbäume anhauen, um das herausfließende Harz zu gewinnen) |
puizelt (puizeln) |
Pilzen / Schwammel |
ranzelt (ranzln, ranzeln) |
verdorbenem
Fett / Butter |
rasselt (rassln, rasseln) |
Schweiß oder Urin |
reichelt (reicheln) |
Rauch |
rösselt / resselt rosseln, roßeln) |
Rössern
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schåfelt (schafln, schåfeln) |
nasser Schafswolle |
schmalzelt, schmoizelt) (schmalzeln, schmoizeln) |
abgebranntem Fett |
schweißelt, schwoisselt, schwoaßelt (schweisseln, schwoissln, schwoassln) |
Schweiß |
schwitzelt (schwitzln, schwitzeln) |
Schweiß |
schmirkelt / schmirketzt (schmirkln / schmirketzn) |
ranzig |
schmiargelt (schmiargln) |
ranzig;
verdorbene Butter schmiargelt |
schoaßelt (schoaßeln) |
Schoas / Schoaß / Schas (Furz, Darmwind, Flatulenz) |
siaßelt (siasseln, siaßeln) |
Zucker, süßem Parfüm, Blumen |
soachelt (=brunzelt) (soacheln, seicheln, soichln) [Hochdeutsch
'es seichelt' - seicheln,
saicheln (Verb) - nach Seiche riechen; ahd. seihhen - ‘weich machen,
schmelzen’, ‘harnen’; mhd. seichen - ‘harnen’] soachln heißt aber auch stark regnen |
Urin, Harn |
sungetzt [von Verb sungeln, süngeln, sunkeln, sünkeln (mhd. sengen, sengete, sancte ) = 'knistern, glühen, brennen, heiß sein, etwas an der Oberfläche anbrennen, etwas leicht, flüchtig anbrennen', abgeleitet von sungen, wie sengeln] |
wenn
etwas Kochendes anbrennt. "Die
Wäsche sungetzt" "Die
Erdäpfel sungetzen." |
Tä |
schlechte
Luft "Hots do an Tä!" ('Da hat es einen
üblen Geruch.') |
todelt / doudelt (todeln / doudeln) |
wie ein
Kadaver oder Leichenhaus (nach
dem "Tod" riechen) |
wuidelt (von wildern) (wujdln, wuidln, wuideln) |
freilebenden
Tieren gnignali - feto d'animali |
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Seite zuletzt aktualisiert
am 19. Jänner 2017
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Giegerich
Italiano
- annusare, fiutare, odorare, inspirare un odore
feto - fetore,
lordura, odore, puzzo, sporcizia, sudiciume
effluvio,
odore, profumo, sentore, rancidume, afrore, odor, odeur
sicilianu - sciauriari (ciauriari, ciavuriari, sciavuriari)
ciàuru (ciàvuru, ciàguru, ciàiru, ciàviru)
français
- sentir (avec le nez), flairer