Remaraweng Boarisch |
Wortschatz |
azn-, ezn- und izn-Wörter Klangvolle iterative Ausdrücke |
Eine
recht lebendige
Wort-Endung ist >-ezn< oder <-izn<, wodurch, so Andreas Schmeller, Diese iterative (=sich wiederholende)
Bedeutungskomponente wir durch ein altes Suffix ausgedrückt. Im Althochdeutschen
(Ahd.) ist es in vielen Beispielen belegt in der Form Z.B. heilazzen
= grüßen, tropfezzen = tröpfeln, snopfizzen = aufseufzen Nur wenige Worte mit dieser
Ableitungssilbe haben in der Hochsprache bis zum heutigen Tag überlebt -
Beispiele: schmatzen (Ahd. schmackezen)
krächzen (bair. 'krachzn')
(Ahd. krokkezzen) entsetzen (Ahd. intsezzen) In den bairischen Mundarten hingegen
sind diese altbewährten Formen nach wie vor Lassen Sie damit ein wenig Schwung in
den Sprachalltag bringen! |
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„ezn“-Wort |
Übersetzung |
Beispiel |
[ɔchedsn] |
seufzen, stöhnen,
„einen Achetza geben“ |
„Wegen diesa Kleinigkeit brauchst |
[ahedsn] |
ächzen |
„D åide Diar ahezt ganz wiedâ, dua a bissl a Öl eini“ |
[aschedsn] |
Mit dem Hinterteil
unruhig oder selbstbewußt herumwetzen |
„Schag doch, wie d Hilde fein daheraschetzt!“ |
[bleggedsn] |
meckern |
„D Goaß bläggetzten vorm Stadl“ „Am Nikolausabend
kann ma scho vor weitem
an Krampus daherbläggetzten
hearn“ |
bleamalazn / bleamalatzn |
zwinkern |
Da Loatawagn bleamatzt. |
[bleangadsn] [bliŋadsn] |
glitzern, glänzen; zuzwinkern, kokettieren |
Schaug, wia ea zu dia heableangatzt |
bleggitzn / bleggatzn / bleketzen [bleggidsn] |
blinken, Wetterleuchten |
im Summa kanns gescheit bleggitzn,
wann a Weda kimmt |
bockenzen [boggandsn] |
nach Bock riechen
mhd. bökzen
vgl. fischinzen und grüninzen (nach Fischen resp. nach frischem Grün riechen) |
„wie bockenzt er von Reuberei, |
nörgeln |
„D mehran (meisten) Leit daan lieba iwa
d Politik brofoitzn, awa ebbs dageng zon
unternehma waar zvui valangt“ |
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[doggadsn] / [toggedsn] |
1. hin und her bewegen (vgl. weangln, ficken, naggeln) 2. klopfende Schmerzen einer eitrigen Wunde 3. zittern 4. schlagen (das Herz) 4. schwanken im Moorgrund [mhd. tokzen, tokzelen = hin und her bewegen] |
„Da
Wossahahn dropfetz wieda amoi, |
tröpfeln |
„Da Wossahahn dropfetz wieda amoi, |
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heftiges feangln (fiedeln, Mißtöne erzeugen, laut hin- und herfahren) in Lungau "janzn" |
„Wann oana nid gscheid Geing spuin ko und nur dahi feangetzt, oft soi ea's lossn!“ |
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Wetterleuchten, blitzartig aufleuchten (Lungau) |
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flimmern |
„D Lichta daan wieda fimmatzn, i glaub, daß de boid ausbrenna.“
Vierzeiler (Ischler Landler) |
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föngötzn, foiritzn |
funkeln, flackern
Vgl. himlatzn (Wetterleuchten, Blitzen) |
„Mei han d Stern heit Nocht schee, wia de so gschmoh fungatzn.“ „gfungötzt wia da Blitz“ „Schauts, wia foiritzt dor a Stern.“
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gaarezn, garretzn,garetzn [goareddsn] gärezen [gaareddsn] gnärezen [gnaareddsn] gramezen [khrɔɔmeddsn] |
knarren,
quietschen; schimpfen; Knirschen des Schnees unter den Schuhen |
„Da oite Karrn gaarezt a weng, awâ geng duat eâ no!“ „Wenn die Scharniere lange nicht geschmiert werden, fangen sie an zu garezen“ |
jammern, Lärm
machen (z.B. von Hennen), tadeln |
„Da Vatâ håt mi ganz woid hergaretzt, wiari gestern spaat hoamkehma bin“ |
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gågitzn |
gackern hohe, kurze Kehllauten von sich geben |
„Heid in da Friah håbi nimma
schlafa kenna, weil d
Henna aggrat unta mein Kammâfenstâ gaggetz ham!“ |
ständig bellen |
„Geh schaug aussi
wo los is mit an Hund - ea
gaungetzt ununtabrocha
seit a Stund!“ |
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gähnen, von „Gaumen“,
(vgl. goametzn) |
„Es is goa ned nobi, wannst
dei Hand ned vorm Mund hoitst, wannst stoamiad bist und gametzt“ |
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stottern, mit der Zunge beim Sprechen
anstoßen ein „Giggazmichl“ oder „Gicketzmichel“
ist ein Stotterer vgl. schdigitzn |
„Wia-r ea beim Stehlen dawischt worn is, håt ea nix mehr herausdagiggetzt.“ |
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sich beim Singen mit der Stimme überschlagen; sich in zorniger Erregung mit der Stimme überschlagen |
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halb schlummernd nicken, einnicken |
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schluchzen |
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gluckern, glucksen, sich mit dumpfen, kurzen Geräuschen bewegen, hörbar trinken [mhd. glucken = lautmalend] |
„Ea håt so an Durscht, s Bia gluggetz eahm d Kehle nunter“ „Da Wein gluggetzt im Faß, das Wåssa glugatzt im Båch.“ |
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knacken |
„Wann a Radi recht
resch is, nachher knagatzt,
wann's einibeist.“ |
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einnicken |
„Wann i a Bia am hejliachtn (hellicht) Nommitag drink, nacha kon i glei
gnaugezn“ |
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Ein Nickerchen
machen (a Napfeza = Schlummern) |
siehe napfezn |
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gähnen (vgl. gametzn) |
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rülpsen, laut
aufstoßen |
„Nach an schnäin Schluck Bia hon i gach grogetzn miassn.“ |
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[groiggedsn] |
ekelndes Husten
vorm Erbrechen |
„Wia-r-i d Milchhaut im Kakao dawischt
håb, oft håb i groiggetzt“ |
wie ein Kuckuck rufen [ahd. guckōn, mhd. gucken = ‘wie ein Kuckuck
rufen, ‚oft gug rufen‘ bzw. gugetzen’] Hochdeutsch:
schauen, sehen Bairisch: schaung, oschaung, gåffn (dumm schauen), einen Gugatzer
machen |
„D Autofahrer auf
da Gegenspur håm an Mordsstau gmacht
nachm Umfoi vor lautâ guggitzn“ „An Gugetzer ko' koana hi', |
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quieken |
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gurren |
„D Daum aufm Dåch dan an ganzn
Dåg gurezn.“ |
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himmezen / [himmedsn] himmelitzen [himmaledsn] himlatzn [himledsn] |
wetterleuchten,
blitzen |
„Moinst amend, daß a Weeda (oder [wεεda]) boid kimmt? Es himezt fei scho!“ „Kimm dona vom Bam, es himmetz fei scho - sist dawischt di da Bliiz!” |
vgl. hai |
glatt (Eis) |
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glucksende Laute beim Lachen von Kleinkindern, die Schluckauf-Geräuschen ähneln |
„Ös strapelt ös zapelt ös högötzt und lacht. Und ös gfreits
daß ma ihm a so Sachan ham bracht“ |
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hüngaletzn |
Hunger melden |
Wenn ein Säugling
anzeigt, daß er Hunger hat, dann „hüngaletzt“ er |
[iagedsn] |
vergessen [mhd. ergezzan; ahd. argezzan, irgezzan = vergessen] ergötzen mhd.
ergetzen,
ahd. irgezzen;
Kausativ zu mhd. ergezzan,
ahd. irgezzan „vergessen“ (siehe
oben) und bedeutete ursprünglich „jmd. vergessen lassen, entschädigen“; seit
dem 15. Jh. nur noch im heutigen Verständnis „sich erfreuen“ gebräuchlich |
Hoch ist der
Doppelgewinn zu schätzen: |
[juhedsn],
[juhidsn], [juhadsn] |
einen „Juheza“ (Juhizer [juhidsa]) machen
juchzen, jauchzen
(auch juchizn / juchazn / juzn / juchetzen / jauchzen) - mehr |
„Wia da Sennâ sein Schatz gseng håt, håt ea vo lautâ Freid
gjuhetzt.“ „Wan der Auf (Uhu) jugatzt und der Euling schreit, |
laut lachen |
die lautere Form
von kichern bzw. pfuhezn |
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husten |
„Er hat die ganze
Nacht kagatzt.“ |
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kichern, leise, unterdrückt und mit hoher Stimme lachen [ahd. kichazzan = heller Lachlaut] |
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jammern, raunzen |
„D mehran Leit daan
lieba iwa d Politik knaungatzn, ois daß de ebbs dagegen unternehma“ |
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ständig bedrängen |
Beim Heubinden am
anderen Ende des Heubündels ruckartig mit den Knien nachdrücken. „De Kinda ham de ganzen Betten z’knautezt“ |
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koppetzn |
kotzen, koppen [frühnhd.
koptzen |
Wenn du das Bier
oder ein Cola zu schnell trinkst, dann mußt du gleich koppetzn
und einen Kopperer (oder einen 'Kropfezer')
auslassen. |
krächzen (bair.
[krachzn]) [ahd. krockezzen, krokkezzen; |
Wenn einerrauhe, heisere Töne von sich gibt, dann krächetzt er.
Sie hat ein leises,
krachendes Geräusch vor der Tür gehört, das sie erschreckt hat. Nur ein
schwaches Krächzen war zu vernehmen. |
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husten, heiser reden |
D' Alstern und d' Krahn hebn hiatz' s Kraagatzn ån |
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(rupfetzn) |
rülpsen |
Bei einem Säugling wartet man dach der Essensgabe, bis er „kropfezt“. „I lach mi kropfert“ (es war sehr lustig) |
quietschen |
Das Stadltor kwigitzt arg, mia miassn's a weng einölen! |
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geizig sein |
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beleidigen oder
blöd heißen |
„Da Bartl håt mi heid aufm Kirchplatz außaglappetzt“
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zurückmaulen |
„Wia-r er scho weit weg gwen is, håb
i eahm no imma zruckmäuetzn gseng, verstanden håb i nix
mehr!“ |
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etwas murmeln,
einen Laut geben, munkeln |
Wenn ein Kind
endlich schläft: „Jetzt hat es endlich
aufgehört zu munggetzen“ |
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„mecketzen“, meckern, stoßweise unterbrochene Laute von sich geben, blöken, stotternd reden; an einer Sache ständig etwas auszusetzen haben, unfreundlich Kritik üben, verärgert seine Unzufriedenheit ausdrücken [mhd. mechzen = heller Lachlaut Ziegenbock, lautmalend] |
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munkeln |
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näffen,
reiben |
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napfezn / napfizn / noppatzn
/ nopfatzn / nachfazn / naffezn auch einingatzn = einschlafen, einschlummern oder einigan (Lungau) |
immer wieder
einnicken, dösen, ein Schläfchen machen (a Napfeza = Schlummern) [mhd. nafezen, napfezen, ahd. nafizan = schlummern, Im Sitzen einnicken] |
(Hochdeutsch „nafzen“: „sanft einschlafen“) Da Knecht is a fauis Man(d)l, =gnopfezn,
lunzn, knotzn |
atmen, schnaufen |
„Er håt ganz wild gnatzt, wia-r-er ins Ziel kemma is“ |
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herumwetzen, nicht
still sitzen können |
„Heb di endli amoi statt und hear auf zum nuagatzn!“ |
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jammern, ächzen (greinen, brofoitzn) |
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austadeln,
Vorhaltungen machen |
„Wia-r-i z spaat hoamkemma bin, håt d Mutta eine Bois (eine Zeit lang)
ogaretzt“ |
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abprallen |
z.B. mit einem
Schlag mit einem Werkzeug auf einen harten Gegenstand |
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eine Pfeif- oder Piepstöne von sich geben, falsch spielen (Musik), schnell
pfeifen, schrill pfiefen |
„Hast du die Maus pfipfetzn gheart?“ |
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pfneachetzn / pfnotzn
(pfnausn, pfneachn, pfnurrn) |
1) schwer atmen, keuchen |
1)
„Auf dem Berg geht's gach affi - da muß ma fei sauber pfneachetzn!“ |
2)
nicht unterdrückbares Lachen von sich
machen, hinterhältig lachen 3)
ein fauchendes Geräusch, z.B. das
zischendes Aufbrennen im Feuer |
1)
„As junge Madl duat
oiwei in da Kirch pfuhezn,
was da Herr Pfarrâ gar ned
so lusti find!“ 2)
„As Feia duat schee pfuhezn, i moan, dass Hoiz no nåß gwen
is.“ 3)
„Du bist a oide Pfugatzn“, sågt man zu jemandem,
der gern und viel lacht. |
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unzusammenhängendes
Gerede |
(besonders von
Kleinkindern) |
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schimpfen,
ausschimpfen, zurechtweisen |
„Nix als den ganzen
Tåg pumalitzn“ |
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queangatzn [queaŋedsn] gweagetzn [gweagedsn] gwigetzn zwigetzn / zwigitzn |
1. laut quietschen, knarren 2. die Ziehharmonika spielen [mhd. quingen = quietschen] |
(siehe gaaratzn)
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Quigizza |
jammern, |
„Das Schwein rachetzt scho wieda“ |
rachetzen |
mit tiefer,
unartikulierter Schnaufstimme Laute
von sich geben |
„Das Schwein rachetzt scho wieda“ |
reiben |
„Riwezt a bisserl Soiz in an
Fleck eini, nachâ geht eâ gwiß ausa!“ |
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schifazen / schlifatzn / schlifitzn
/ schlipfazen, schlipfatzn, schlenzen / schlentzn |
auf dem Eis oder harter Schneebahn mit den Schuhen dahingleiten (auch hescheln, hetscheln, fotschen oder schlipfen genannt)
(mehr) |
„Wanns hai is daußd, kennan
d Kinna iwa an Weiha schifatzn - das is a mords Gaudi“ |
schnowewetzn / schnabelwetzen |
boshaft oder abfällig
über Jemanden zu sprechen, über Jemanden herziehen (von Schnowe = Schnabel) (Laut
dem Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm bedeutet
„Schnabelwetzung“ (f.) ‚Wetzung,
Wetzen des Schnabels; in komischer Rede für Küssen‘) |
„De zwoa Waschwiber dean an gånzn Tåg nua schnowewetzn und d Leid
ausrichtn. “ |
schniefen |
„Nimm endli a Daschnduach hea (her) und hea (hör) auf zum
schnufezn!“ |
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vollkommen
durchnäßt sein |
„Da Schmarren hat
grad gsaggetzt vor lauta Butta“ |
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schågitzn |
scharren |
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schwappen |
„As Oar is néd
mehr frisch, weil’s scho schloggetzt“ |
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beim Essen
schmatzende Laute vor sich geben |
„Duats du néd a so schmaggetzn beim Essen, vor allem wann ma Gäste håm“ |
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„In diesem Kella schmirketzt fei gscheid!“ |
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knarren, mit den
Zähnen knirschen |
„Ea is gonz
ausm Heisl gwen, und vor lauta Zorn håt ea mit de Zähnâ schoratzt“ |
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schnöwetzn |
schwanken, wanken,
hin- und herfedern |
„Da Steg håt woiddan (ziemlich viel) schnöwetzt, wia ma umiganga san“ |
kopfpendelnd und
bedächtig langsam dahergehen |
„Iaz håt er halt doch noch ins Wirtshaus einni schnuagetzn müssen und kimmt nimma weg“ |
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mit den Zähnen knirschen |
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hin- und
herschwenken |
auch herausschlagen
einer Flüssigkeit beim Tragen: „Da Baum schwengetzt
im Wind hin und her“ |
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auf und ab schwappen |
„As Wassâ is ma ausm
Zuba aussagschwoagitzt“ |
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stottern, stammeln vgl. schdigitzn |
„Du soist ned lacha,
wann oana stigitzn, dies is hoit unhöfli“ |
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zufötzn |
wiederholtes Zupfen |
„Hamma zufötzt, hamma gstufötzt, hamma gstossen bei da Hosen“ (Hirtenlied) |
[suŋedsn] |
Geruch, wenn etwas kochendes anbrennt („brandeln“) (mehr) |
„De Erdäpfi sungetzen“ |
tscheangitzn |
nervöse Zuckungen
im Gesicht |
„Da Heas hå schechte Nerven, wånn ea im Stress steht, tscheangitzt ea oiwoi, dass ma narrisch wern ko.“ |
durch die Blume
sagen |
Pflanzen können vaschnipfitzn, wenn man die nicht gießt. |
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langsam eingehen |
Pflanzen können vaschnipfitzn, wenn man die nicht gießt. |
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wamen,
wimmeln |
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(sieh himezn) |
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flüchtig und
undeutlich etwas dahinhuschen sehen |
„I håb vom Fuchs nur mehr einen Wempfetzer
gseng“ |
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zägazn |
übermütig sein |
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zånggitzn |
zugartiger
Zahnschmerz |
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necken, sekkieren, boshaft reizen, neckend reizen [mhd. zecken = jemandem einen leichten Stoß oder Schlag geben] |
„Dua mi ned oiwei
zeggatzn, i dableck di aa ned!“ |
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Schusslig
sein |
„Da Hans is ja sein Lebtag ein Ziwetzer gwen“ |
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zucken |
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quieken |
„Und aufn Disteln, da zwigatzt da Stiglitz vor lauter Freuden, s Zeiserl, das znpft sih noh d'Federn zerst z'recht aum Gnack und aum Buckl Putzt sih min Schnaberl ön Hals aum Oelabam: „Ziwitschihöö!'“ (aus "Über niederösterreichishe Dialectliteratur, mit besonderer Berücksichtigung ... (1880)") |
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zwitschern |
„Wie die Alten singa, so zwitschern d'Jungen,
ein altdeutsches Sprichwort.“ cinguettare – avirnari - ciuciulàri |
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Seite zuletzt aktualisiert am 16. Mai 2017
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Marcus Giegerich