Remaraweng
Boarisch |
Wortschatz |
Tabuwörter und Sprachekel (Un-) Wörter und Ausdrücken, die aus keinem anständigen bajuwarischen Mund kommen (sollen) |
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Die süddeutsche Hochsprache und vor allem
die bairischen Mundarten bieten eine oft unterschätzte Vielzahl an
Ausdrucksweisen und Wortschatz im Vergleich zu dem häufig einfallslosen und
monotonen Nordhochdeutschen. Geprägt mit seinen Färbungsnuancen, Zwischentönen
und Wortbildungsmöglichkeiten, seinem Satzbau und nicht zuletzt
tiefreichenden Wurzeln, die bis in die Antike zurückreichen – verschafft
Bairisch einen hochwertigen Sprachreichtum.
Dehmen wir als prägnantes Beispiel das
allgegenwärtige, überstrapazierte norddeutsche
Wort 'toll'
Und außer
'super'
hat das Bairische auch etliches zu bieten! |
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Norddeutsch
ergo
„Breissisch“ rot=. Nördlicher
Dialekt (und nicht Hochdeutsch) Grün= Nördliches
Hochdeutsch |
Süd-Hochdeutsches
Äquivalent (und wo
angegeben, der bairische Ausdruck) |
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Abendbrot |
Nachtmahl, Nachtessen, Abendessen |
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Abwasch |
Abspülen |
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Aufwartfrau |
Zugehfrau, Putzfrau |
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("es
ist alle") |
Südhochdeutsch: "es ist aus" |
Bairisch:
"es ist gar" |
nicht
berücksichtigt, ausgeklammert lassen, ignoriert |
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Südhochdeutsch: "beschmutzen" |
Bairisch:
obatzen, odredern, påtzn |
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Borke (Borkenkäfer) |
Rinde (Rindenkäfig) |
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Bar, Bistro, [zu Niederdeutsch 'kneipen' = zechen; Das erst im 18. Jh. zuerst im Obersächsisch aufkommendes 'Kneipschenke' wird in der Studentensprache zu 'Kneipe' verkürzt und bezeichnet eine ‘kleine, schlechte Schenke’ sowie die darin abgehaltene ‘Zusammenkunft zum Zechen’. Der 'Kneiper' ist der Wirt.], Pinte, Piesel, Stampe |
[spätmhd.
wirtshūs aus Wirt m. ‘Gastgeber, Hausherr, Gastwirt’, und
Beisl/Beisel aus dem Jiddischen (jiddisch „Bais“ hebr. beijt bedeutet „Haus“, „Spelunke“)
Taverne älter Tabern(e) Entlehnungen teils aus Italienisch taverna, Vgl. Altfranzösisch taverne, und lateinisch taberna = ‘Hütte, Laden, (Schau)bude, Wirtshaus’ (s. Tabernakel). ahd. tabernāri , mhd. tavernære, avern(e), taberne = ‘Schenkwirt’
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blöde, bescheuert, bekloppt, doof, töricht |
Südhochdeutsch: blöd
„doof“ ist die norddeutsche Entsprechung zu „taub“, im Mhd. als dôf belegt. Taub (goth.
daubs, ahd.
toub doub, mhd.
toup toub) auf Bairisch heißt wiederum: oder terisch oder törrisch (mhd. tor = der Taube)
„bescheuert“ ist eine Ableitung vom Norddeutschen scheuern (Süddeutsch Fetzen) |
Bairisch: bläd / bled damisch - ursprüngliche Bedeutung „schwindelig“ , benommen, aus Mhd. töumisch (vgl. taumeln). deppert, deppat, teppat, teppert - von Mhd. tâpe (= Tatze, Pfote), verwandt mit täppisch (ungeschickt, unbeholfen, linkisch) aus Mhd. tappen (ungeschickt, schwerfällig gehen bzw. greifen). Ein Tolpatsch bezeichnet man in der Mundart als dolgat / dalkert, abgeleitet von teigig, d.h. nicht fertig ausgebacken antritschgert (auntritschgat) |
Briefträger, Briefzusteller |
Südhochdeutsch: Postbote |
Bairisch: Bostbot |
Fenstertag oder Zwickeltag / Zwickltag (als freier Tag zwischen Feiertagen bzw. zwischen Feiertag und Wochenende ) |
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(Jungbulle) |
Stier (siehe Bairsch gredt II, S. 92 und Bayerisch/Bekh, S. 153) |
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(Steck-) Dose |
Südhochdeutsch: Buchse |
Bairisch: Buchsn |
(Spar-) Dose |
Südhochdeutsch:
Kleiner, runder Behälter mit Deckel: Büchse (Sparbüchsen); |
Bairisch: Bixn (auch fürs Gewehr) |
Dresche / Haue |
Südhochdeutsch: Schläge, Prügel |
Bairisch: Fotzn, Watschn |
Krümel, Krumen, Brosamen |
Südhochdeutsch:
Brösel (das) |
Bairisch: Bräsel / Bresel |
(der) Flur |
Diele, Gang,
Korridor, Flötz (Fletz), Söller |
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fegen |
kehren [kian] bzw. [kean] Das Zeitwort „kehren“ kann ‚säubern, fegen‘ bedeuten oder ‚wenden‘. Nur im ersten Fall tritt die Lautung „ir“ auf, im zweiten nicht. „I muaß an Hof zammkian“ – aber: „Do konnst fei ned umkean“ oder „Mia kean im
Wirtshaus ei“
1. kehren im Sinne von 'mit einem Besen oder Bartwisch saubermachen' kommt von ahd. kerien, kerren, mhd. kern, germ. karjan; bairisch kean Das zugehörige Grundwort kommt vermutlich aus ahd. ubarkara ‘Unreinigkeit, Unflat’, isl. kar
2. kehren in Form von 'zurückkehren, retourkehren, kehrtmachen etc., d.h. die Gegenrichtung einschlagen, sich umwenden’' kommt von ahd. kēren, gikēren, mhd. (ge)kēren; bairisch kian
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fies |
Südhochdeutsch:
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Bairisch: zwider [zwida] |
fluffig |
Südhochdeutsch:
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Fresse |
Südhochdeutsch:
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Bairisch:
siehe auch: der Mensch 'Mund und Gesicht' |
Vorhang [mhd. vorhanc u. vurhanc] Das Wort Gardine geht auf niederländisch gardine (=Bettvorhang) zurück und wurde im 16. Jahrhundert im Norden Deutschlands populär. |
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Früchtebrot |
Kletzenbrot (Backware mit Kletzen (=gedörrte Früchte), Früchtebrot, aber Lebkuchenteig, kein Sauerteig. Eine Kletze ist eine getrocknete Birne.) |
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die Null, die Eins, die Zwei usw. |
der Nuller
[nuija], der Einser
[oansa], der Zweier
[zwoaa] usw. |
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Hähnchen |
Hendl (hier klicken zu anderen kulinarischen Begriffen) |
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die Harke |
der Rechen |
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Heiligabend
(vor allem mit Aussprache |
Heiliger Abend |
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Südhochdeutsch:
heute früh, in der Früh |
Bairisch: heid
in da Friah |
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Hingucker |
Blickfang (siehe gucken) |
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hoch-etwas |
Das Wort „hoch“ ist ein Eigenschaftswort, also ein Adjektiv und kein Adverb.
Ein
Adjektiv (lateinisch
ad-iectivum,
nach altgriechisch epí-theton
„das Hinzugefügte“), auch „Eigenschaftswort“
bzw. „Beiwort“, in der Grundschule auch „Wiewort“ (d.h. „wie ist etwas?“) genannt, ist das grammatische Merkmal, das die
„Beschaffenheit“ oder eine „Beziehung“ eines (konkreten) Dinges, einer
(abstrakten) Sache, eines Vorganges oder Zustandes usw. beschreibt.
Die Wortart Adjektiv
kann syntaktisch in vier Verwendungen vorkommen:
Ein Adverb
hingegeben (von lat.
adverbium;
Plural: Adverbien), auch
„Umstandswort“ (oder selten: „Nebenwort“) genannt, sagt aus, unter welchen
Umständen etwas geschieht: an welchem Ort, zu welcher Zeit, in welcher Art und
Weise und aus welchem Grunde. Sie unterscheiden sich vom Adjektiv, dass sie
niemals Beugungsendungen annehmen. Das Adverb bezeichnet die Umstände, in
denen ein Geschehen, eine Handlung verläuft. Adverbien werden nicht flektiert.
Bis auf wenige Ausnahmen haben sie auch keine Steigerungsformen
Ein Berg kann
"hoch sein" (weil er groß ist), aber man kann ihn nicht „hochgehen". Man
kann ihn auf Hochdeutsch „hinaufgehen", „hinaufklettern",
„emporsteigen", „besteigen" oder in der Mundart „aufikraxln",
aber man kann ihn genauso wenig „hochgehen" als wie „tiefgehen". Das
ist nicht korrektes Hochdeutsch, sondern schlichtweg norddeutscher Slang. |
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Südhochdeutsch:
1)
hinaufgehen,
besteigen, hinaufklettern, emporsteigen;
2)
eine
Bombe explodiert, geht aber nie „hoch“ (und anschließend auch nicht „tief“) |
Bairisch:
1)
auffigehen, auffigraxln, in d Heh geng (in die Höhe gegen); auffisteing;
gradschn (mühsam bergauf gehen) 2) aufgeng,
hopsgeng, in d Luft geng |
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Südhochdeutsch:
aufheben, aufklauben, stemmen, angeheben, heben, lüften, emporheben. auflesen,
zupfen |
Bairisch:
aufklaum, zammklaum, lupfa, rupfa, zupfa |
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Südhochdeutsch:
1) hinauffahren,
emporfahren; 2) einen
Rechner kann „gestartet“ oder „hinaufgefahren“ werden, aber nie „hochgefahren“
werden |
Bairisch:
auffifahren |
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Südhochdeutsch:
hinaufschauen, emporschauen |
Bairisch:
auffischaung |
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Südhochdeutsch:
Prognose , Voraussage, Vordeutung |
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Südhochdeutsch:
hinauftreiben |
Bairisch:,
auffischnoizn |
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Südhochdeutsch:
hissen, heben, hieven, aufziehen, heraufziehen, heranziehen |
Bairisch:
auffiziang, aufaziang |
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Jauche |
Odel
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der Junge / die Jungs
Gassenjunge Hirtenjunge Lausjunge Lehrjunge Rotzjunge Schuljunge Stalljunge Straßenjunge |
Südhochdeutsch: der
Bub/die Buben;
Gassenbub Hirtenbub Lausbub Lehrbub Rotzjunge Schulbub Stallbub Straßenbub |
Bairisch: da Bua/d Buam oder Buama;
da Bursch oder Burscherl/Burschei/d Burschn |
Jute |
Südhochdeutsch;
Rupfen |
Bairisch:
Ruapfa |
übernommen aus dem franz. cussen, altfranz. coisson. In Baiern früher unbekannt
Kopfkissen Sitzkissen |
Südhochdeutsch; der/das Polster (Mehrzahl: die Pölster) aus dem Gotischen
bulstra
Kopfpolster Sitzpolster |
Bairisch: das Polsterl [boistal]
Kopfpolsterl Sitzpolsterl |
Südhochdeutsch;
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Bairisch: Papp, Pick |
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erst erstanden im 16. Jh. als mnd. knīpen |
zwicken (‘mit zwei spitzen Fingern, mit einer Zange u. dergleichen zupfen’) ahd. zweckōn = sich entzweien, rupfen, zupfen’ mhd.
zwicken ‘zupfen, rupfen, einklemmen, kneifen
Vergleich Kneifer vs. Zwicker Kneifzange oder Kneipzange vs. Beißzange
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Südhochdeutsch: Strafzettel |
Bairisch: Zettel [zêêdl] |
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kotzen, reihern (sich übergeben) |
Südhochdeutsch: speien (ahd. spîwan) |
Bairisch: speiben (ahd. spîwan) |
kraß, krass |
Südhochdeutsch: besonders auffallend, unerhört, ungewöhnlich, derb |
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kroß |
Südhochdeutsch: rösch (Nebenform zu rasch, mhd. rosch, rösch, rösche) knusprig |
Bairisch: (umgelautete form von rasch bzw. rösch) |
Das norddeutsche Wort 'kucken' ist aber nicht zu verwechseln mit dem (auch süd-) hochdeutschen Wort 'gucken' oder 'guggen' (‘sehen, blicken, hervorsehen’ oder 'guckezen', 'gucketzen' - laut Grimm als Ausdruck des neugierigen, forschenden, staunenden oder stieren hinsehens auf einen Gegenstand [ahd. guckōn, mhd. gucken = ‘wie ein Kuckuck rufen’], daher heißt der Kuckuck auch Gugatzer [Gugatza] und "schauen wie ein Gugatzer" guggitzn / gugatzn / gugetzn Laut Robert Sedlaczek "Wer den Blick gezielt durch eine kleine Öffnung wirft, der guckt also. Wenn wir allerdings den Blick schweifend oder prüfend auf etwas richten, dann schauen wir." Ein Tiroler Volkslied verdeutlicht den Unterschied zwischen "schauen" und "gucken": "Wenn wir schaun,
schaun, schaun, übern Zaun, Zaun, Zaun in das schöne Land Tirol..." Süddeutsch sind auch die Wörter: 'Operngucker' (Opernglas), 'Guckloch' (kleine Öffnung an der Tür), 'Guckkasten' (früher gebräuchliches Gerät zum Anschauen von Bildern) und 'Guckidrucki' (scherzhafte Bezeichnung für kleine Digitalkameras). |
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Südhochdeutsch: schauen, sehen |
Bairisch: schaung [schauŋ], anschaung [õnschauŋ],
gåffn (dumm schauen), guggitzn |
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(die) Kuchl / die Kuchel |
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Küchlein,
Biberl, Singerl, Herl, Headei |
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Langweil
oder Weillang |
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Südhochdeutsch:
köstlich, fein, naschhaft |
Bairisch: guat, gschmackig, gnaschi (mehr) |
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Liege |
Bettstatt, Diwan,
Kanapee oder Sofa |
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lose |
locker (im Sinne von nicht fest); offen (im Sinne von offen) |
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„ruf mal an“
„das wollte ich immer mal machen“ „kuck mal“ „erst mal“ „schon mal“ „jetzt mal“ „mal endlich“ „mal schnell“ „gibt mir mal“ „sag mir mal“ |
Südhochdeutsch:
einmal „ruf einmal an“
oder
„einmal anrufen“ „das wollte ich immer einmal machen“
„schau einmal“ „erst einmal“ „schon einmal“ „jetzt einmal“ „endlich einmal“ „schnell einmal“ „gib mir einmal“ „sag
mir einmal“ |
Bairisch:
amoi „ruf höit amoi õ“ oder „ruf amoi õ“
„das håb i fẽĩ owei machan woin“
„schaug amoi“ „erst amoi“ „scho amoi“ „iatz amoi“ „endlich amoi“ „gschwind amoi“ „gib ma amoi“ „sog ma amoi“ |
Hochdeutsch:
nicht |
Bairisch:
néd, need, nit, nít |
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Mütze |
Haube, Kappe, Kapp(er)l Eine Haube ist eng anliegend und hat keinen Schirm: Pudelhaube, Wollhaube, Zipfelhaube Eine Kappe ist steif und hat einen Schirm: Schirmkappe, Amtkappel, Schwarzkappler Haube ist aus dem Althochdeutschen [ahd.] hûba (= Kopfbedeckung der Bischöfe). Kappe ist gleich alt. Das ahd. kappa is aus lateinisch cappa entlehnt, die ursprüngliche Bedeutung war „Mantel mit Kapuze“ |
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nee |
Hochdeutsch:
nein |
Bairisch: nãã (nasal) |
Südhochdeutsch: schlafen, schnarchen |
Bairisch: ruaßeln |
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Pfütze |
Südhochdeutsch:
Lacke, Lache ahd lah(h)a aus dem lateinischen lacus (=Trog, See) |
Bairisch: Lagg, Lagga, Låkn, Lackei, Lackl, Lackerl, Wassalacka |
(abgeleitet von Pocke) Acne vulgaris |
das Wimmerl, der Wimmer (mehr) von lateinischen vomere, (vgl. Ital. vomitare, Englisch vomit) - sich erbrechen, ausspeien, ausspritzen Wimmerl ist die lexikalisierte Verkleinerungsform von Wimmer Laut Johann Andreas Schmeller war der Wimmer "ein harter Auswuchs an einem Baum," d.h. ein "Wimmerl im Holz" |
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Pike
„von der Pike auf“ |
Südhochdeutsch: von klein auf „Piek” ist laut Duden im Niederdeutschen der unterste Teil des Schiffsraumes |
Bairisch: vom Boa auf |
plätten |
Südhochdeutsch: bügeln |
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Pulle / volle Pulle |
Südhochdeutsch: Flasche / volle Flasche |
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propenvoll |
Südhochdeutsch:
überfüllt |
Bairisch: grammetvoll |
pusten |
blasen (ahd. blâsan), schnaufen |
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Puste (die Puste ausgehen |
Atmen, Hauchen |
der Schnaufer [Schnaufa]
("laufa, bis dir der Schnaufer ausgeht")
das Schnauferl [Schnaufal]
("laufa, bis dir's Schnauferl ausgeht") |
Pusteblumen |
Löwenzahn |
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Pustekuchen |
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Blödsinn! Holla! Gschbeiwad! So ein Topfen! So ein Käse/Kaas! |
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quatschen |
Hochdeutsch:
pappen / pappeln, ratschen, plaudern |
Bairisch: brachtn (von mdh. brachten: lärmen), schwadan, schwåfln/schwofeln, schwanan, sudan, ein
Gschwaflad / Gsudarat / Gwascht reden |
Das Wort „Quark“
wurde im Spätmittelhochdeutschen als twarc, quarc, zwarg
aus dem niedersorbischen (slawisch) übernommen (niedersorbisch: twarog, polnisch: twaróg russisch: tworog) und ist seit dem 14.
Jahrhundert beurkundet. Der bairische Begriff „Topfen“ ist seit mindestens
dem 13. Jahrhundert belegt und läßt die Herstellung in einem Topf anklingen oder
auch die früher gebräuchliche runde Form erkennen |
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Reinemachefrau |
Putzfrau |
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Schippe
"jmdm. oder etwas auf die Schippe nehmen" |
die Schaufel (ahd. skora, skūfala, skuzzila; mhd. schūvel(e)) Bairisch [d schaufe] das Schauferl (Verkleinerung zu Schaufel), z.B. Kinderschauferl, Küchenschauferl das Schäuferl (Verkleinerung zu Schaufel) - siehe "ein Schäuferl nachlegen" Werkzeug mit (metallenem) Trageblatt und langem Stiel (Ableitung: mit
femininem l -Suffix gebildete Gerätebezeichnungen
Jemanden auf die Schaufel nehmen = etwas auf die Schaufel nehmen jmdm. zum Narren
halten, sich mit jemandem einen Scherz erlauben, jemanden
pflanzen
Jemandem oder
etwas von der Schaufel springen =
Ein Schäuferl
nachlegen = 1. einen Konflikt durch weitere Äußerungen noch
eskalieren ("Öl ins Feier werfen"; 2. den Wettbewerb durch zusätzliche
Aktionen verschärfen, Das Angebot erhöhen (" Ich sag's auch
meinen anderen Trainern: Ärmel aufkrempeln und ein Schäuferl |
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(Schnee) schippen 'schippen' erst im 17 Jh. belegt, ausgegangen vom Wort 'schopp', dann 'schuppe' und 'schüppe' |
mit einer Schaufel schaufeln, Schnee (weg-)räumen [schnεε raama], Schnee schaufeln, schaufeln (Verb) - ahd scûvola, schûvel, mhd. schūvel(e) - "Gerät zum Wegschieben, Verschieben"
Schnee schieben (siehe schieben vgl. scheiben), Schnee scheren |
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(Schlag-)Sahne |
(Schlag-) Rahm oder (Schlag-) Obers (nicht „absahnen” sondern „den Rahm abschöpfen”) |
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Scheune |
Stadel ahd. stadal ‘Stand, Kornscheune’, mhd. stadel ‘Scheune, Herberge, Wohnung’ |
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Schmuddelwetter |
Sauwetter (siehe auch Sturm, Regen und Wetter auf Bairisch) |
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ein Schnäppchen (machen) |
einen Griff (tun) |
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Zündholz, Zündhölzer (Brennholz, das feuer fängt wie ein Zunder. Aus 'zünden', 'anzünden’, ahd. zunten, zuntēn,zuntōn - ‘in Brand setzen, entzünden, entfachen’, brennen, glühen’, ‘entflammen’, mhd. zünden, zunden, zünten - ‘entzünden, anzünden, sich entzünden, brennen, leuchten’, vgl. got. tundnan ‘entzündet werden, verbrennen’ oder Schnellfeier (Schnäifeia) - zum okentn |
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Spülstein |
Ausguß |
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Strippe |
Schnur oder Schnürl |
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Theke / Tresen |
im Wirtshaus:
Ausschank, Schenke, Schanktisch |
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Trage |
Bahre |
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Schnürsenkel, Schuhsenkel |
Hochdeutsch: Schuhband, Schuhriemen |
Bairisch:
Schuhbandl [schuabandl],
[schuachbandl], [schuabandel]; |
Treppe (Treppenhaus) |
Hochdeutsch: Stiege (Stiegenhaus) |
Bairisch: Stiang (Stianghaus) |
Süddeutsch / Bairisch: Sackerl/Sackl/Säckle/Säckli, Packerl, Beutel, Tragtasche
Stanitzl (aus festerem Papier bestehendes, meist trichterförmige hergestelltes Verpackungsmittel, in das etw. hineingetan werden kann), Rogel (Oberpfalz/Nbay), Guckern (Tirschenreuth), Gstatl (Friedberg), Schamitzl (Tirol neben Stanitzl / Stanitzel)
von Sack - zu lateinisch saccus, das auf assyrisch-griechisch šakku (=Sack, Büßergewand) zurückgeht |
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Hochdeutsch:
auf Wiedersehen, auf Wiederschauen |
Bairisch: Pfia Gott, Servus, Adieu, Wiedâschaung, Hawâdere, Pfiat Di, Pfiat eich (enk), ba ba |
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(Schaukel, schaukeln) |
Hutsche / Hutschn, hutschen [mhd hutsche - tr. schieben, rutschen] „grinsen wie ein frisch lackiertes Hutschpferd” = „breit grinsen wie ein Schaukenpferd” |
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Christbaum |
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1. Weihnachtstag |
Weihnachten, Christtag |
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2. Weihnachtstag |
Stephanitag (siehe
Bayerisch/Bekh und |
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zur Potte kommen/gehen |
zum Schuß kommen |
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Ziege |
Hochdeutsch: Geiß |
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